Samstag, 24. April 2010

Wie lebte es sich vor 150 Jahren in Eppinghofen? - Der dritte Band des Projektes Volkszählung 1861 liefert Antworten


Wie lebte es sich vor 150 Jahren in Eppinghofen? Der dritte Band von „Volkszählung 1861“, der ab sofort für 7,95 Euro in der Buchhandlung Röder an der Friedrich-Ebert-Straße 4 und in der Reinigung Dehm an der Eppinghofer Straße 169 zu bekommen ist, liefert interessante Einblicke. Nach Speldorf und Broich hat sich Familienforscherin Bärbel Essers jetzt also Eppinghofen vorgenommen, Ihr historisches Stadtteilpanorama stützt sich nicht auf das statistische Datenmaterial der Volkszählung, sondern auch auf alte Akten und die zeitgenössische Lokalpresse.


Man erfährt nicht nur wer wo gewohnt und gearbeitet hat, sondern auch, wie man es in Eppinghofen vor 150 Jahren mit Bauvorschriften hielt. Kaum zu glauben, dass Bauanträge damals mündlich vorgebracht werden konnten und in wenigen Tagen bewilligt wurden.Eppinghofen war 1861 Teil der Landbürgermeisterei Mülheim. Hier lebten gerade einmal 3239 mehrheitlich evangelische Einwohner, die zum Beispiel als Bauern, aber auch als Bergleute auf der Zeche Sellerbeck oder als Arbeiter in der Friedrich-Wilhelms-Hütte und in der Zinkhütte an der Aktienstraße den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienten.


Trotz Industrie war Eppinghofen 1861 ein immer noch ländlich geprägter Ort. Der Bürgergarten war noch ein Bauernhof, allerdings schon mit einer Gastwirtschaft und die Aktienstraße noch eine private Straße, die Fuhrwerke nur gegen eine Gebühr passieren durften. Apropos Straße: Lesenswert ist auch ten Brinks Beitrag über den langen Weg von der Hausnummerierung zu den Straßennamen, die in Eppinghofen erst 1887 eingeführt wurden.


Dieser Text erschien am 22. April 2010 in NRZ und WAZ

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