Donnerstag, 27. Januar 2011

Das ARTelier Rudziok bietet mit einer neuen Kriminalkomödie wieder großen Spaß auf kleiner Bühne


Der Mann lässt einen Kollegen umbringen, zumindest auf dem Papier oder besser gesagt auf der Bühne. Und das ist mit Verlaub gesagt: zum Totlachen. Die Rede ist vom Autor und Maler Armin Rudziok, der nicht von, sondern für seine Kunst lebt. Der Mann verdient seinen Lebensunterhalt als Finanzbeamter und lässt in seiner ersten Kriminalkomödie "Tod eines Finanzbeamten" ausgerechnet einen Kollegen das Zeitliche segnen."Das nehme ich mir heraus. Denn ich bin ja selbst einer", scherzt Rudziok. Er fügt aber milde hinzu: "Das Mordopfer hätte auch aus jeder anderen Berufsgruppe stammen können."Kurzweilige KomödieRudziok, der aus seinem Brotberuf weiß, "dass in jeder Steuererklärung eine Lebensgeschichte steckt", hat eine kurzweilige Komödie mit vielen schrägen Charakteren und noch mehr Wortwitz geschrieben, die im ARTelier Rudziok am Heelweg 10 in Winkhausen über die Bühne gehen wird.

Unweit der Nordstraße betreibt Rudziok zusammen mit seiner Frau Martina ein kleines Zimmertheater, in dem er bereits mit mehreren szenischen Lesungen der eher düsteren und makaberen Art zu sehen war. Das komische Fach ist für ihn Neuland. Doch das hat er, wie die Generalprobe seines Stückes zeigte, mit Erfolg betreten. Seine Frau Martina, die selbst bereits einige Komödien über "die lieben Nachbarn" oder die "besten Freundinnen" für das ARTelier geschrieben hat, führt diesmal Regie und verkörpert die gar nicht so lustige, aber gerade deshalb urkomische Witwe Frau Dr. von den Gnaden. Soviel sei schon mal verraten. Die am Standesamt promovierte Frau, die Wert auf ihren Titel legt, ist dringend tatverdächtig. Denn sie hat bei ihrer Steuererklärung ein kleines Sparbuch mit zwei Millionen Euro vergessen und deshalb ein Problem mit dem Mordopfer.

"Das ist ein echter Erbsenzähler, der nur seine Akten, aber nicht die Menschen sieht. So einen Kollegen wünscht sich kein Finanzbeamter", charakterisiert Rudziok seinen fiktiven Kollegen vom Finanzamt Mülheim-Außenstadt, den er natürlich selbst spielen wird, ebenso wie den Schrotthändler Alfons Mocke, der der flotten Wirtin Jacqueline Konstanze Koslowski (gespielt von Dana Brüning) vom Café Skurril gerne seinen Schrottplatz zu Füßen legen möchte.

Mocke, dem eine Betriebsprüfung ins Haus steht, hat ebenso ein Tatmotiv, wie die Caféhausbesitzerin. Denn der sonst so pflichtbewusste Finanzbeamte war zwar täglich bei ihr Gast, hat aber immer nur anschreiben lassen. Oder geht der Beamtenmord am Ende doch auf das Konto der mannstollen Friseurin Uschi Liebhardt, wirklich knuffig verkörpert von Anica Isermann, die den Mann vom Finanzamt gar nicht so toll findet, weil er ihrer beruflichen Selbstständigkeit immer wieder bürokratische Steine in den Weg legt.Man darf gespannt sein und bis zum Schluss mitraten und mitlachen.Apropos Lachen. Haben die Kollegen eigentlich auch gelacht, als sie von Armin Rudzioks kriminell-komischen Theaterambitionen hörten. "Ja, haben sie. Und einige haben sich sogar schon für eine Aufführung angemeldet", bestätigt der Autor.Und damit tritt er den Beweis an, dass auch Finanzbeamte durchaus Spaß verstehen.

Anmeldung (aus Platzgründen immer erforderlich) und Auskunft beim ARTelier Rudziok unter der Rufnummer: 0208/444 209 48 Weitere Informationen zum Veranstaltungskalender findet man im Internet unter: http://www.artelier-rudziok.de/

Dieser Text erschien am 20. Januar in der NRZ

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