Sonntag, 6. April 2014

So gesehen: Die Zeiträuber sind unter uns

Wenn Bürokraten und Politiker nichts zu tun haben, entwickeln sie Ideen und Systeme, die die Menschheit beglücken sollen, tatsächlich aber viele Zeitgenossen eher verwirrt oder sogar unglücklich zurücklassen.

So ist es auch mit der Zeitumstellung. Sie soll Energie sparen. Wohl gemerkt: Soll?! Tatsächlich stiehlt sie den Menschen, die heute alles haben, nur keine Zeit, eine Stunde ihrer Lebenszeit. Im Namen der Energieeinsparung werden sie unter Strom gesetzt und aus dem Rhythmus gebracht.

Als wäre unsere Zeit nicht schon schnelllebig genug, wird durch die Zeitumstellung ohne Not an der Uhr gedreht und so die Zeit weiter beschleunigt.

Wenn Ihnen jemand am Samstag 50 Euro wegnimmt und Ihnen verspricht, sie Ende Oktober wieder zurückzugeben, rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei. Doch wer beschützt uns vor den Zeitdieben, die nicht nur Ende März an der Uhr drehen?

Das müssen wir wohl selbst tun, indem wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, um gesund zu bleiben, und die Rückgabe der uns gestohlenen Stunde auch zu erleben. So viel Zeit muss sein.


Dieser Text erschien am 29. März 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung

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