Sonntag, 5. April 2015

Denk ich an Bismarck

Was haben Roberto Ciulli und Otto von Bismarck gemeinsam? Sie haben heute Geburtstag. Der Theatermann vom Raffelberg wird heute 81. Der erste Reichskanzler würde heute 200, wenn er nicht schon 1898 das Zeitliche gesegnet hätte.
Ciulli, der mit dem 1981 gegründeten Theater an der Ruhr Mülheims Namen in alle Welt getragen hat, steht für die große Schauspielkunst, die die Zeitläufte in den Blick nimmt und auf die Bühne bringt. Bismarck steht für die Staatskunst, die die Zeitläufte bestimmt hat.
Nicht nur Mülheim trug Bismarck zu seinem 80. Geburtstag 1895 die Ehrenbürgerschaft an und setzte ihm posthum mit dem 1909 am Kahlenberg errichteten Bismarckturm ein Denkmal.


Auch wenn Bismarck als Kanzler von Kriegen, Kulturkampf und Sozialistengesetzen schon zu Lebzeiten umstritten war, wurde er doch als Kanzler der ersten deutschen Einheit von 1871 von vielen Deutschen seiner Zeit verehrt, vor allem, nachdem er 1890 das Kanzleramt verlassen hatte.  Wo seit 1998 der Künstler Jochen Leyendecker arbeitet und ausstellt, genossen schon die alten Mölmschen schöne Aussichten. Immer wieder stand der Bismarckturm im Mittelpunkt politischer Kundgebungen. Hier feierte etwa die Hitler-Jugend ihre Sonnenwendfeiern. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die britische Militärregierung den Bismarckturm als Funkturm. Obwohl es in den 50er Jahren Pläne gab, den Turm abzureißen, blieb er erhalten und wurde Ende der 70er Jahre generalüberholt.


Dieser Text erschien am 1. April in der Neuen Ruhr Zeitung

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