Michael Janßen |
Michael Janßen bleibt für weitere sechs Jahre
Stadtdechant. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck bestätigte mit seiner Ernennung
das Votum der katholischen Stadtkonferenz, der Priester, Laien und katholische
Verbandsvertreter angehören.
Der 55-jährige Janßen ist seit 2004 Pfarrer der Stadtgemeinde
St. Mariae Geburt, zu der seit 2006 auch die Heißener Gemeinde St. Joseph sowie
die Filialkirchen Heilig Geist (Holthausen) und St. Theresia (Heimaterde)
gehören. In der 2006 gebildeten Groß-Pfarrei leben rund 18.000 Katholiken. Als
Stadtdechant ist der in Oberhausen geborene und 1985 zum Priester geweihte Janßen
seit 2008 erster Repräsentant der rund 52.000 Mülheimer Katholiken.
Die katholische Stadtkirche und ihre drei Pfarrgemeinden
sieht der alte und neue Stadtdechant vor weiteren Umstrukturierungen, „weil wir
bis 2020 rund 30 Prozent und bis 2030 sogar 50 Prozent der
Kirchensteuereinnahmen einsparen müssen, die uns jetzt noch zur Verfügung
stehen.“ Nachdem die entsprechenden Pfarrkonferenzen und ein Treffen mit
Vertretern der katholischen Jugend bereits stattgefunden haben, sollen nach den
Sommerferien themenorientierte Arbeitsgruppen gebildet werden, die alle
kirchlichen Arbeitsfelder unter die Lupe nehmen werden.
Damit werden die ersten Vorarbeiten für eine Neukonzeption
der katholischen Stadtkirche geleistet, die Ende 2017 vorliegen und Anfang 2018
dem Bischof vorgelegt werden soll. „Das Ergebnis dieses Reformprozesses ist
derzeit noch völlig offen, aber die pastorale Seelsorge hat für mich absolute
Priorität“, betont Janßen. Wenn die christlichen Stadtkirchen schon aus
demografischen Gründen in den nächsten Jahren weiter schrumpfen, kann sich der
Stadtdechant durchaus vorstellen, dass Kirchen künftig auch gemeinsam von
katholischen und evangelischen genutzt werden könnten. Schon heute gebe es in
Mülheim eine gute ökumenische Zusammenarbeit, die nicht nur in Gottesdiensten
und Festen, sondern auch in gemeinsamen Veranstaltungen oder in lokalen
Arbeitskreisen, wie dem Bündnis der Religionen oder dem Arbeitskreis der
christlichen Kirchen Janßen, niederschlügen. Als Stadtdechant ist Janßen auch
Vorsitzender des örtlichen Caritas-Verbandes. Er sieht deshalb die soziale
Hilfe für Menschen in Not und für
Flüchtlinge als weitere wichtige
Herausforderung. „In dem wir unser Hildegardishaus in Broich als erste
Flüchtlingsunterkunft bereitgestellt haben, die Caritas und rund 130
Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe aktiv sind und nicht nur in den Gemeinden
St. Joseph und St. Mariae Geburt Mittagstische für Bedürftige anbieten, haben
wir bereits ein gutes Zeichen setzen können“, unterstreicht der alte und neue
Stadtdechant.
Dieser Text erschien am 4. Juli 2015 im Neuen Ruhrwort
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