Montag, 16. Mai 2016

Was einem Politiklehrer zur Zukunft der politischen Landschaft einfällt: Drei Fragen an Björn Schnieder

Björn Schnieder unterrichtet
Sozialwissenschaften an der
Otto-Pankok-Schule
Muss man sich um das politische Interesse der Schüler Sorgen machen?

Nein. Jugendliche sind an Politik interessiert. Sie haben ein ausgeprägtes Gespür für Ehrlichkeit und soziale Gerechtigkeit. Deshalb sehen sie die soziale Entwicklung in unserer Gesellschaft auch mit Unbehagen. Wenn Jugendliche von heute politisch aktive Erwachsene von morgen werden sollen, muss die Politiker von heute sie mit Ehrlichkeit überzeugen.

Wie sähe Politik in der Zukunft im günstigen Fall aus?

Dann werden wir Lokalpolitiker haben, die wissen, dass sie den Bürgern Politik so erklären müssen, dass sie alle verstehen und die Entscheidungen mittragen können. Wenn Bürger erleben, dass Politiker ehrlich agieren und die soziale Gerechtigkeit im Blick behalten, werden sie sich auch interessieren und beteiligen. Sie spüren, dass Politik das Leben aller positiv gestalten kann.

Und wenn es schlecht läuft?

Dann wird die Politik von wenigen Lobbyisten bestimmt, die eigene Interessen verfolgen. Die Stadt gerät in eine Schieflage, die sozialen Sprengstoff schafft. Die öffentliche Infrastruktur bröckelt immer mehr. Und die Menschen kümmern sich mehr um sich und wenden sich von der Politik ab.

Dieser Text erschien am 11. Mai 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung


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