Mittwoch, 22. Juni 2016

Zeitsprung: Das alte Schulhaus an der Gathestraße

Heute ist die alte Schule an der Gathestraße eine
Außenstelle der Schule am Hexbachtal
Der alten Schule an der Gathestraße sieht man heute an, dass sie schon mal bessere Tage gesehen hat. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eines der beliebtesten Postkarten-Motive aus dem „Königreich“ Dümpten. Die historische Aufnahme aus dem Stadtarchiv, die der Dümptener Bürgerverein auch schon mal in einem seiner Dümptener Bilderbögen veröffentlich hat, beweist es.
Heute gehört die Schule an der Gathestraße als Teilstandort zur Schule am Hexbachtal. Hans-Dieter Strunck vom Volkshochschul-Arbeitskreis Spurensuche hat sich im Rahmen eines Buchprojektes über 400 Jahre Mülheimer Schulgeschichte mit dem alten Schulhaus beschäftigt. In seinem Text und in anderen Quellen aus dem Stadtarchiv, erfährt man, dass die Schule an der Gathestraße 1871 als zweite evangelische Volksschule in Dümpten eröffnet wurde.

Obwohl damals von Ökumene keine Rede war, ging man das Schulleben an der Gathestraße pragmatisch an und nahm nicht nur evangelische, sondern auch katholische Schüler auf. F+r alle galt das unter dem Giebel eingemeißelte Schulmotto "Fleiß bringt Preis."

Fünf Lehrer unterrichteten zu Kaisers Zeiten bis zu 80 Kinder in einer Klasse. Den Begriff der individuellen Förderung hätten die damals noch schlecht bezahlten Lehrer nicht verstanden. In der achtjährigen Volksschule wurde den Kindern das Rechnen, Schreiben, Lesen und Beten vor allem mit Strenge und Disziplin eingertrichtert. Doch auch an der Volksschule Gathestraße, die von 1968 bis 2013 als Gemeinschaftsgrundschule genutzt wurde, gingen die Zeiten weder pädagogisch noch bautechnisch spurlos vorbei.

Dieser Text erschien am 20. Juni 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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