Was macht man mit seinem Geld, wenn man denn welches übrig hat? Sparen? Das hat sich mit der Kamikaze-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank erledigt. Also legt man sein Geld in nachhaltige Wertgegenstände an. Haus, Villa, ein Auto, zwei Autos oder Gold und Schmuck. Doch wenn man das alles zu Hause, in der Garage oder im Tresor hat, hilft nur noch eines: Ein Kunstwerk muss her, möglichst eines von einem Künstler mit Zukunft. Es soll nicht unbezahlbar sein, sich irgendwann aber doch bezahlt machen, wenn man sich daran leid gesehen hat.
So ein Kunstwerk, großformatig und mit großen bunten Kreisen, wurde jetzt in einem großbürgerlichen Wohnzimmer stolz begutachtet. Man redete sich in Euphorie, ob des einzigartigen Kunstwerkes. Die Stimmung im Raum war prächtig, zumindest solange, bis die fünfjährige Tochter des Hauses sich das Ausnahmewerk genauer anschaute und zu dem Ergebnis kam: „So was kann ich auch malen!“ Die kunstsinnigen und um Fassung ringenden Eltern mussten einsehen. Kindermund tut Wahrheit kund, auch wenn er den Eltern manchmal einen Strich durch ihre Rechnung macht. Kinder sind eben das größte Kunstwerk und die beste Zukunftsinvestition. Meistens!
Dieser Text erschien am 26. Juli 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1929 als Gasbehälter errichtet, dient der 117 Meter hohe Gasometer in Oberhausen seit 30 Jahren als extravaganter Ausstellungsraum. Dieser ...
-
Jan Sensky vor seinem Dienswagen Wenn Sie ein altes Möbel- oder Kleidungstück oder auch Geschirr zu Hause stehen haben, die noch gut zu ...
-
Früher war alles besser. Und Adel verpflichtet. So denkt man landläufig und irrt. Das zeigt eine Mülheimer Kriminalgeschichte, die sich anno...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen