Dienstag, 6. Dezember 2016

So gesehen: Wenn der Nikolaus keine Mütter hätter

Wie wir gestern an dieser Stelle lesen konnten, will Kollege Sesa nicht den Nikolaus geben, weil er ein aus seiner Kindheit herrührendes Weihnachtsmann-Trauma mit sich herumschleppt.

Da ist er in bester Gesellschaft. Schon manche Frau hat sich über einen Traumprinzen geärgert, der sich bei genauerer Betrachtung als Weihnachtsmann entpuppte, weil er ihr erst versprach, die Sterne vom Himmel zu holen und später zu träge war, den Müll herunterzubringen.

Auch für mich brach eine Welt zusammen, als ich im Kindergarten erfuhr, dass der Nikolaus schon lange tot sei. Wer, so fragte ich mich damals verzweifelt, sollte mir jetzt das Telefon schenken, das ich mir vom Nikolaus gewünscht hatte. Damals wurde mir klar, dass Frauen im Zweifel auch die besseren Weihnachmänner sein können. Denn meine Mutter sprang für den verhinderten Nikolaus in die Bresche und sorgte dafür, dass am 6. Dezember ein tolles Telefon mit Wählscheibe auf meinem Nikolausteller stand.


Dieser Teyt erschien am 6. Dezember 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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