Samstag, 7. Oktober 2017

Mara Wetzel wünscht sich mehr Dynamik für das Speldorfer Netzwerk der Generationen

„Gerade viele ältere Menschen leben sehr isoliert. Aber es ist schwierig, sie zu motivieren etwas Neues aufzubauen“, sagt Marlies Wetzel. Bis zur Pensionierung arbeitete die 66-jährige Speldorferin als Sozialarbeiterin. Sie betreute Menschen, die sich selbst nicht helfen können.
Als allein-stehend lebende Frau weiß Wetzel, wie wichtig es ist, aktiv auf andere Menschen zu-zugehen, um sich soziale Kontakte zu schaffen, um nicht zu vereinsamen. Deshalb engagiert sie sich seit 2013 im Speldorfer Netzwerk der Generationen. „Solche Netzwerke sind wichtig. Leider wird ihre Bedeutung oft nicht gesehen“, schildert sie den Ist-Zustand in ihrem Stadtteil. In Styrum, Eppinghofen, Saarn und Dümpten sieht sie „starke gewachsene Strukturen, die dazu führen, dass das Netzwerk viel aktiver genutzt wird.“
Sie selbst hat, mit ihren Netzwerk-Kollegen Inge Kipper und Werner Schröder einen ersten Schritt unternommen und mit Unterstützung der Stadt und des CBEs einen Wegweiser für Speldorfer geschrieben. „Man muss erst mal wissen, wo man was im Stadtteil findet und was wo angeboten wird“, betont Wetzel. So bietet der Speldorf-Wegweiser als kompakte Broschüre über Ärzte, Apotheken, Vereine, Pflegedienste, Schulen, Kitas, Spielplätze und anderes mehr.

Hilfe für eine Flüchtlingsfrau

Zurzeit ist Wetzel, die gerne reist und fotografiert, in einer Fotogruppe und in einer Spiele-Gruppe aktiv. Beide Netzwerk-Gruppen haben einen harten Kern von 6 bis 9 Leuten, die sich regelmäßig im Café Einhorn an der Duisburger Straße oder in der Stadtteilbücherei an der Frühlingsstraße treffen. Als gute Idee sieht Wetzel auch eine Telefonkette, die sich innerhalb des Netzwerkes gebildet hat und die im Rahmen eines Morgen-Rundrufes Menschen miteinander in Kontakt hält. So können sich alle Beteiligten im Notfall helfen und sich sicher fühlen. Wetzel selbst kümmert sich momentan um eine afrikanische Flüchtlingsfrau, die jetzt in Speldorf ihre erste eigene Wohnung bezogen hat. Sie geht mir ihr die Post durch oder begleitet sie bei Ämtergängen und zu Beratungsgesprächen bei der Agentur für Arbeit.

Mehr Familien wären schön

„Leider sind die meisten Teilnehmer des Netzwerkes schon im Rentenalter. Gerne würden wir auch mehr junge Familien einbeziehen, um für sie Angebote zu entwickeln. Aber dieser Personenkreis ist zu sehr mit Familie, Schule und Beruf beschäftigt, um sich für das Netzwerk der Generationen zu öffnen“, bedauert Wetzel.

Neben einer Verjüngung wünscht sie sich einen zentralen Treffpunkt und ein gemeinsames Quartiersprojekt, um dem Netzwerk neues Leben und neue Dynamik einzuhauchen.

Dieser Text erschien am 31. August 2017 im Lokalkompass und in der Mülheimer Woche

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