Montag, 18. Dezember 2017

Ein Zeitsprung am Schloß Broich

So Fotografierte Zeitzeuge Walter Neuhoff die 1903
errichtete Broicher Eisenbahnbrücke im Jahr 1982.
Als Walter Neuhoff 1982 die Eisenbahnbrücke am Schloß Broich fotografierte, wurde schon über  deren Abriss diskutiert. Stadt und Land waren unterschiedlicher Meinung über die Frage, wie schützenswert die 1903 errichtete Brücke sei, deren Gleistrasse die Bahnhöfe Saarn und Broich miteinander verband, zuletzt aber immer seltener von Güterzügen passiert wurde. Das Land wies darauf hin, dass die Eisenbrücke mit ihren reich verzierten Säulen in der Denkmalliste stehe, Die Stadt und ihr Oberstadtdirektor Heinz Hager, wiesen darauf hin, dass die Brücke ihre ursprüngliche Funktion verloren habe und einer stadtplanerischen Weiterentwicklung des öffentlichen Raumes im Wege stehe. Die Grünen, die 1984 in den Rat der Stadt eingezogen waren, wollten den Abriss der Brücke verhindern und sie zu einem Geh- und Radweg umfunktionieren. Nach dem das Verwaltungsgericht Düsseldorf entschieden hatte, dass ein Abriss der alten Eisenbahnbrücke rechtens sei, wurde die 35 Meter lange und 3,70 Meter breite Brücke im Oktober 1984 demontiert.
Auch die Bürgergemeinschaft Unterbroich, die die Unterführung am Schloss Broich „als dunkles Loch“ sah, „in dem Radler und Kinder sich nicht sicher fühlen können“, begrüßte den Brückenabbruch. Doch im Rahmen der Landesgartenschauplanungen beschloss man 1988 an gleicher Stelle den Bau einer neuen Fußgänger-Brücke, die im Juli 1991 gebaut wurde. Kostenpunkt: Eine Million D-Mark. Das wären heute rund 500 000 Euro. Auch wenn das orange- und türkisfarbene Outfit der Stahlbrücke nicht jedermanns Sache war, wurde die Brücke ab 1992 durch die Müga zum akzeptierten Allgemeingut.

 Dieser Text erschien am 18. Dezember 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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