Donnerstag, 1. Februar 2018

Welcher Narr darf es denn sein?

Mutter ist ein kölsches Mädchen und hat den Bazillus Carnevalensis mit der Muttermilch aufgesogen.

Und deshalb verstand sie gestern auch keinen Spaß, als sie in ihrer und damit in unserer Tageszeitung lesen musste, dass es doch viel zu viele Karnevalssendungen im Fernsehen gebe, obwohl es doch viele Karnevalsmuffel gebe. Mutters Argumente, waren, wie meistens , nicht von der Hand zu weisen. „Fragt mich eigentlich jemand, ob ich jeden Tag drei Tatorte mit Mord und Totschlag oder die Narren auf dem politischen und wirtschaftlichen Parkett sehen möchte. Da sehe ich doch lieber echte Karnevalsnarren, die mich mit ihrem höheren Blödsinn zum Lachen bringen.“

Man kann zum Karneval nun stehen, wie man will. Aber angesichts eines Siemens-Chefs, der in Deutschland Kraftwerks-Turbinen-Werke und ihre Arbeitsplätze abbauen will und gleichzeitig ihren Aufbau in den USA ankündigt, um dem närrischen Präsidenten  Donald Trump zu gefallen, kann man nur ebenso unvergnügt den Kopf schütteln, wie über den Eiertanz der Koalitionsverhandlungen, die nach dem Motto funktionieren: „Wer sich zuerst bewegt, hat verloren und muss regieren!“

Dieser Text erschien am 1. Februar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wo die Kumpel zuhause waren

  Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...